Presse

2011, Altenpflege:

Anderer Blickwinkel

2009, Heimleiter Report:

Ergebnisqualität, der entscheidende Weg zum Erfolg

 

Homepage  Pflege-SHV

Augenwischerei mit den Pflegenoten

Karte der ausgezeichneten Heime Seniorenresidenz Elbtalaue, HitzackerMarienhaus, EssenStiftung St.Ludgeri, Essen-WerdenHaus St. Kilian, Iserlohn-LetmatheRichard Bürger Heim, StuttgartHaus Bocksberg, Bitz

Heimauszeichnung im Vergleich

zu den Pflegenoten 

Dass sich noch nur verhältnismäßig  wenige Heim für die "Auszeichung menschenwürdige Pflege" interessiert zeigten, lässt sich in erster Linie auf die zeitliche Überschneidung mit dem Pflegetransparenzgesetz zurückführen. Seit 2009 kannte die Pflege kaum noch ein anderes Thema als die jährliche Pflichtprüfung durch den MDK und die Pflegenoten.

Auch der Pflege-SHV war gefordert zu dieser fragwürdigen Transparenz Stellung zu beziehen. Längst sind wir nicht mehr die Einzigen, die die Abschaffung der Pflegenoten fordern, da diese keine Aussage über die tatsächliche Qualität eines Heimes oder Pflegedienstes machen.  Selbst Heime in denen Bewohner reihenweise fixiert und künstlich ernährt werden, können die MDK Prüfung mit sehr gut bestehen, sofern alles ordnungsgemäß dokumentiert ist. Folglich investieren die Heime seither fast ausschließlich in die Dokumentationsqualität, was zwangsläufig zu Lasten der eigentlichen Pflege geht. Die Klagen von Mitarbeitern und Angehörigen nehmen deutlich wieder zu, die das Missverhältnis zwischen der Note auf dem Papier und der Qualität im Alltag erleben.

Unterschiede

Worin unterscheidet sich die Begutachtung durch den Pflege-SHV von anderen bekannten Prüfverfahren (MDK, Heimaufsicht, BIVA, ISO-Zert etc.)

1. Im Vordergrund steht das Ergebnis.

Am Beispiel der Prophylaxen kann derUnterschied zwischen einer Bewertung im Rahmen der Pflegenoten und Heimauszeichnung verdeutlicht werden.   

Pflegenoten:  Die MDK Prüfer müssen der Frage nachgehen: Werden erforderliche Prophylaxen durchgeführt? Gefragt wird lediglich, ob Prophylaxemaßnahmen durchgeführt werden? Dabei reicht es den Prüfern  wenn geschrieben steht, dass die im Expertenstandard empfohlenen Maßnahmen angewandt werden. Einrichtungen in denen kein einziger Dekubitus zu finden ist, können bei dieser Fragestellung schlechter abschneiden, als solche mit verhältnismäßig vielen Druckgeschwüren, die jedoch vorschriftsmäßig dokumentiert haben. Der Dokumentation wird blind vertraut, Mitarbeiter werden nicht gefragt.

Heimauszeichnung:  Ergebnisbezogen muss nach dem Erfolg der Prophylaxen gefragt werden. Die Gutachter des Pflege-SHV erkundigen sich zunächst Wieviele und welche Bewohner in der Einrichtung aktuell einen Dekubitus haben.In jedem einzelnen Falle  hinterfragen diese, wie es dazu gekommen ist. Wenn kein Bewohner einen Dekubitus hat, gibt es dafür 9 Punkte, denn besser geht es nicht.
Haben jedoch mehrere Bewohner Dekubitus, die im Heim entstanden sind, kann dies sogar als Ausschlußkriterium gewertet werden. Vor allem dann, wenn diese Bewohner ruhigstellende Mittel erhalten. 

2.  Kritische Situationen werden hinterfragt 

Heimauszeichnung: Als kritische Situationen die hinterfragt werden gelten insbesondere Fixierungen, medikamentöse Ruhigstellung, Sondenernährung,  Kontrakturen, Dekubitus, Bettlägerigkeit.  Alle vorgefundenen Fälle werden mit besonderer Aufmerksamkeit recherchiert. Sollte sich dabei herausstellen, dass Heimleitung und Personal nicht das nötige Problembewusstsein haben, kann dies als Ausschlusskriterium gewertet werden.

Pflegenoten: Der MDK untersucht hingegen, ob geplante oder angeordnete Maßnahmen auf dem Papier als durchgeführt abgehackt wurden. Ob die gerichteten Medikamente mit denen auf dem Anordungsblatt übereinstimmen. MDK Prüfer hinterfragen nicht, warum ein Bewohner Psychopharmaka bekommt, über PEG Sonde ernährt wird etc.  Sie interessieren sich allenfalls dafür, ob eine Fixierung vorschriftsmäßig angelegt und dokumentiert wurde.  Es interessiert nicht, wie die Bewohner darunter leiden. 

3. Kommunikation hat Priorität

Heimauszeichnung: Im Vordergrund stehen der Umgang miteinander.   Herrscht ein Klima des Vertrauens oder fühlt man sich beherrscht? Gehen Vorgesetzte, Mitarbeiter und Bewohner ehrlich miteinander um?  Wie geht die Heimleitung mit Kritik um, oder mit schwierigen Bewohnern/Angehörigen?  In Einrichtungen in denen das Miteinander stimmt, stimmt alles andere in der Regel auch. 

Pflegenoten: Im Vordergrund stehen schriftliche Formalien.  Sind diese erfüllt gibt es volle Punkte, sind diese nicht erfüllt, gibt es keinen Punkt.  Können Papiere vorgelegt werden, auf denen Beschäftigungsangebote stehen, wird der Soziale Bereicht mit sehr gut bewertet,  auch wenn nur wenige Bewohner davon provitieren und die Mehrzahl ohne Anregung vor sich hin dämmern. 

4.  Anreiz zur Verbesserung der Lebensqualität

Heimauszeichnung:  Maßstab sind definierte Merkmale würdiger Pflege. Einrichtungen die sich daran orientieren, ihre Mitabeiter gezielt aussuchen und in in dieser Hinsicht aus- und fortbilden, erzeugen/erhalten ein gutes Klima. Sie profitieren also in mehrfacher Hinsicht. 

Pflegenoten: Setzen einzig den Anreiz, die geforderte Dokumentation vorlegen zu können. Dieses Prüfsystem verleitet zum Lügen und zum Betrügen, weil niemand prüft,  ob das dokumentierte den Tatsachen entspricht.  Seit Einführung der Pflegenoten beschränken sich die Fortbildungsangebote auf Anleitungen zur korrekten Dokumentation von prüfungsrelevanter Maßnahmen. Dieser Unsinn sollte schnellstmöglich beendet werden. Weiteres zur Kritik des Pflege-SHV an den Pflegenoten finden Sie hier

 Anmerkung zum grünen Haken der BIVA

Zeitgleich mit der Einführung der Pflegenoten, will die BIVA  mit dem grünen Haken, Heimen Verbraucherfreundlichkeit bescheinigen.  Diese  mit öffentlichen Mitteln geförderte,  freiwillige Heim(selbst)bewertung, setzt der Augenwicherrei die Krone auf. Es ist erstaunlich , dass noch nicht alle Heime den günen Haken haben, den es nahezu kostenlos gibt, ohne das eine wirkliche Prüfung befürchtet werden muss.

Die Werbewirksamkeit einer sehr guten Pflegenote  und Verbraucherfreundlichkeits- bescheinigung in Form des  grünen Hakens, ist hinfällig, da die Konkurenzheime gleiches vorweisen können.  Einrichtungen die mehr zu bieten haben, als dass, was sie aufbieten müssen um eine überdurchschnittliche Pflegenote  zu bekommen, sollten sich unser Angebot anschauen.  Mehr zum Unterschied und den Besonderheiten finden Sie im  Themenspezial Heimleiterreport.